Berliner Morgenpost online - vom 17.04.2012
"Der Trend geht zum Null - Budget Kino"
von Peter Zander
"... „Dicke Mädchen“ ist in jeder Hinsicht eine Herausforderung für, eine Generalattacke auf die übliche Filmpraxis. Keine Fördergelder wurden beantragt, kein Drehbuch geschrieben, die Produktionsfirma einfach selbst gegründet. ...
Aber Axel Ranisch und Heiko Pinkowski, einer seiner schwergewichtigen Darsteller, haben den Film ja selbst finanziert. Und wahres Guerilla-Kino kreiert. Man übt sich dabei nicht in falscher Bescheidenheit. Ihre Firma tauften sie selbstbewusst Sehr gute Filme, und auf deren Website stilisieren sie ihre ungewöhnliche Praxis zu einem Manifest, ein, natürlich, Sehr gutes Manifest. „Ein sehr guter Film hängt nicht vom Budget ab. Er entsteht in Freiheit, selbstbestimmt und unabhängig“, heißt es da. ... "
Axel ist zusammen mit Hajo Schäfer zu Gast bei Knut Eltermann
bei radio eins Kultur, gesendet am 14.04.2012
Angela Shelton Blog
I am here at the Sundance and Slamdance Film Festivals and had to share the most precious movie I’ve seen so far. This is a film that is not pushing an agenda, not promoting a cause or trying to freak you out – it is simply a precious love story that makes you smile. I absolutely loved this movie! I loved the message, the love story, the music, the sweetness and the overall joy emanating from this film. If you are near a town where it is playing, I highly recommend seeing it. ...
But sometimes, the filmmaker simply sends you on a lovely journey that is so simple and so wonderful that it never would have been funded by a mainstream studio because it’s just a small simple story. Though the film is small, the love in Heavy Girls is HUGE.
Hammer to Nail - Online
by Paul Sbrizzi, January 21, 2012
... Maybe in part because of the shooting style, with no crew and a tiny camera, Heavy Girls locks effortlessly into its melancholy/bemused mood and consistently captures the delicate textures of its characters’ individuality in all its strange contortions. This is an incredibly intimate film, and it would be hard to overstate just how powerful and accomplished the performances are. Consistently surprising, full of strange twists and odd behavior, but always true to life, Heavy Girls demonstrates with extravagant imagination and clarity of vision how there’s not so queer as folk.
"... Im vielleicht schönsten Beitrag des Langfilmwettbewerbs zum Beispiel lernen die beiden Hauptfiguren überhaupt erst, daß es für sie auch andere Lebensmöglichkeiten als die gewohnte geben kann – was noch lange nicht heißt, daß man sie deswegen ergreifen muß. Dicke Mädchen, ein No-Budget-Film, der 517 Euro und ein paar Zerquetschte gekostet haben soll, ist ein begeisterndes Stück filmischer Improvisation. Wie DV gewordener Gilb wirkt der Look aus gewollt unsauberen Bildern und dem antiquierten Mustertapeten- und Schrankwand-Setting des Hauptmotivs: Zu lange schon lebt Sven im gleichen Trott, so lange, daß sein Leben offenbar zu muffen begonnen hat. Liebevoll kümmert er sich gemeinsam mit seinem Freund Daniel um seine demente Mutter, wohnt bei ihr und versüßt ihr den Lebensabend. Als sie plötzlich stirbt, ändert sich alles für ihn, und Sven und Daniel finden noch näher zueinander – so nahe, wie sie es nicht vermutet hätten.
Am Ende geht Sven einen Weg, der ihm zuvor undenkbar erschienen war.
Von Ruth Bickelhaupt, Heiko Pinkowski und Peter Trabner grandios gespielt, brennt Regisseur Axel Ranisch ein wunderbares Feuerwerk an krudem Charme, Witz und Erzähllust ab. Hier haben sich drei Kreative frei gemacht von der Konvention und vom Druck der Konfektion und haben einfach losgelegt. Das Ergebnis strahlt diese Befreiung aus und lebt auf spannende Weise von der Persönlichkeit seiner Macher..."
Der Tagesspiegel vom 01.11.2011:
"....eine Geschichte mit Stummfilmelementen und einem Schuss zartbitterer Sozialromantik im Stile Andreas Dresens. ..."
Antenne Unna schreibt am 14.11.2011:
Preis für das beste Drehbuch
"... Der Preis für das beste Drehbuch geht an die eigenwillige Independent-Produktion Dicke Mädchen. Für das Drehbuch zeichnet Regisseur Axel Ranisch gemeinsam mit den Hauptdarstellern Heiko Pinkowski und Peter Trabner verantwortlich. Die Jury-MitgliederSabine Holtgreve (NDR-Redakteurin), Oliver Baumgarten (Filmpublizist) und Martin Kaufmann (Leiter der Bozner Filmtage) begründen ihre Entscheidung für die leise und tragikomische Liebesgeschichte zwischen zwei schwergewichtigen Männern folgendermaßen:
"Einen Drehbuchpreis zu vergeben, ist eine schwierige Sache – besonders,
da wir ja als Jury das Drehbuch gar nicht gelesen haben und somit auch nicht kennen. Beurteilen können wir nur, was Regie und Postproduktion aus der schriftlichen Vorlage gemacht haben. Und genau deswegen ist es auch vollkommen egal,dass das Drehbuch unseres Preisträgers, wie wir erfahren haben, nur aus sechs losen Seiten bestand. Entscheidend ist für uns, was durch Improvisation aus diesem Handlungsgerüst geworden ist:
eine Geschichte mit drei liebenswerten Figuren, deren dramatisches Auf und Ab mit seltener Leichtigkeit und vor allem Persönlichkeit erzählt wird.
Wozu großes Eventkino, wenn es derart intensiv erzählte, bezaubernde Filme gibt wie Dicke Mädchen." Gestiftet wird der Preis vom Lüner Verlag systemed. Er ist mit 2.500 Euro dotiert..."
BERNDT-MEDIA-PREIS
"... Seit 2001 stiftet der Bochumer Berndt-Media-Verlag den Preis für den besten Filmtitel um die Bedeutung des Titels für die Vermarktung und Akzeptanz eines Kinofilms zu betonen. Der Preis ist mit Marketingleistungen im Wert von 5.000 Euro dotiert. Die Jury-Mitglieder Sabine Holtgreve, Oliver Baumgarten und Martin Kaufmann haben den Spielfilm Dicke Mächen des Berliner Regisseurs Axel Ranisch, Absolvent der HFF Potsdam, ausgezeichnet. In der Jury-Begründung heißt es:
"Der Titel unseres Preisträgerfilms verweist – gerade in Kombination mit seinem Plakat – in liebevoller Ironie auf seine beiden Helden. Was sie erleben, mag die Welt als solche nicht erschüttern. Ihre eigene Welt aber sehr wohl: Sie gerät aus den Fugen und vermag ihnen erst dadurch neue Horizonte aufzuzeigen. Der Film beschreibt einen Aufbruch ins Neue, einen Weg aus dem Alltag. Wie die beiden dorthin gelangen, wird mit
großem Witz und liebevoller Hingabe erzählt. Möge dieser Preis Ansporn sein bei der Suche nach einem Kinoverleih. Wir sind überzeugt, dass ihnen dies gelingt: den Dicken Mädchen...."
"... Um Familie geht es auch in dem Debütfilm von Axel Ranisch. "Dicke Mädchen" wurde mit einem sensationellen Budget von 517,32 Euro gedreht - und ist dennoch ganz großes Kino.
Die Geschichte eines Sohnes, der mit seiner demenzkranken Mutter zusammenlebt und sich dann auch noch in deren Pfleger verliebt, gehörte zu den absoluten Highlights des Festivals. Ein wundervoll wilder und zugleich zärtlicher Film, voll von abwegigem Humor und magischen Momenten. Und lange wurde eine schwule Liebesgeschichte nicht mehr so unsexy und beiläufig erzählt wie diese.
Das Premierenpublikum belohnte den fast komplett improvisierten Film mit tosendem und nicht enden wollendem Beifall. So einen Applaus hätte sie noch nie in Hof erlebt, kommentierte die Moderatorin die Situation. So einen Film wohl aber auch nicht...."